Freitag, 13. April 2012

Darf man das?

Günther Grass ist ja durch sein vor gut einer Woche veröffentlichtes Gedicht ganz schön unter Beschuss geraten.

Die Frage, inwieweit ein Deutscher mit "NS-Vergangenheit" rund 60 Jahre nach dieser "Vergangenheit" das Recht besitzt, Israel zu kritisieren bleibt nach wie vor ungeklärt - genauer gesagt: Diese Frage muß jeder für sich alleine beantworten.

Eines ist sicher: Die Frage, die das Gedicht aufwirft ist eine WICHTIGE Frage, die FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT VON BEDEUTUNG ist - denn es ist eine Frage, die emotionalisiert und die verschiedenen Lager teilt. (Viele meinen sogar, die Veröffentlichung des Gedichtes sei so etwas wie ein "Miststand".)

Ich finde: Günther Grass hat damit eine öffentliche Debatte angestoßen, die zu führen längst überfällig war und die zu führen sich (ganz offensichtlich) lohnt. Er hat "einen Nerv der Zeit getroffen." - Insofern: "Good job Günther!" ;)

1 Kommentar:

  1. Ganz meine Meinung. Ich finde eine deutliche Kritik an der israelischen Politik gerechtfertigt und nötig. Diese Kritik sollte bitte nicht mit einer antisemitischen Einstellung gleichgesetzt werden - im Gegenteil. Damit das israelische Volk auf dem Weg der Aussöhnung mit seinen Nachbarn vorankommt, ist eine Änderung dieser Politik notwendig. Wirkliche Freundschaft, zwischen Menschen genauso wie zwischen Ländern, sollte kritische Ratschläge mit offenen Ohren zu Kenntnis nehmen, und daraus Ideen für eine positive Veränderung der zwischenmenschlichen bzw. zwis chenstaatlichen Beziehungen ableiten.

    Ich kann jedenfalls die lautstarke und mono-argumentative Kritik an Günter Grass' Einlassungen nicht nachvollziehen. Allerdings denke ich, dass es besser gewesen wäre, wenn Günter Grass sein Werk nicht als "Gedicht" sondern als "Offenen Brief" an das israelische Parlament bzw. die israelische Regierung verfasst hätte.

    AntwortenLöschen