Samstag, 28. April 2012

Im Strom der Gezeiten: Flut ohne Ebbe?

Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann folgt in einem Wattenmeer ja nach der Flut die Ebbe.
Flut und Ebbe wechseln sich miteinander ab - erst gibt´s ganz viel Wasser, dann wieder gar keines oder kaum welches...

Und wie ist das mit dieser anderen Flut, der Informationsflut?

Es ist schon Wahnsinn, was da täglich so auf uns einströmt an Informationen: Via Internet, Radio, Fernsehen, Zeitungen, Werbung (Plakte, Wurfsendungen etc.)- ja selbst auf dem Handy...

WO sitzt bitte der Button, auf den man drücken kann, um auch mal "Ebbe" im System (im Kopf, im Gehirn, im Körper...) zu haben??

Es wundert mich kaum, daß Sportarten wie Yoga und Meditationskurse in den letzten Jahren so einen Zulauf erfahren haben. Aber reicht das? 1-2mal die Woche "abzu-ebben"?

Mehr noch: Wäre es nicht sinnvoll, täglich nicht nur einmal für Ruhe zu sorgen sondern außerdem die vielen Infos, die auf uns einströmen auch sinnvoll einzuordnen?
Mir schient´s: Kaum jemand hat dazu noch Zeit oder nimmt sie sich oder kann sie sich nehmen...

Sind wir deshalb so manipulierbar?

Vielleicht leben wir ja "informationstechnisch" gesehen in einem Zeitalter wo es nicht heißt:

Flut geht mit Ebbe einher - sondern (Informations-)Flut mit Manipulation (??)...


Samstag, 21. April 2012

Sozialmanieren - Essen ohne Messer und Gabel

Essen ohne Messer und Gabel ist ja richtig "in": Hier mal schnell ein Döner, ´ne Falafel, die Pizza auf der Hand, der schnelle Hamburger zwischendurch, anschließend ein Eis in der Waffel oder am Stiel....(natürlich nicht alles auf einmal bzw. wenn, dann nur für die ganz "Geübten";)

Soweit die Essmanieren.

Und unsere sozialen Manieren?

"Hier mal eben schnell - da mal eben schnell... (was auch immer...;)) - die schnelle E-mail, SMS,...keine wirklich tiefen Gespräche mehr (oder eben nur noch als "Luxus").

Hängt beides womöglich irgendwie zusammen?

Keine Frage: Der Trend der Zeit ist "schnell-lebig" - es geht um die schnelle (oberflächliche?) Befriedigung der individuellen Bedürfnisse.


Ist das gesund?


Freitag, 13. April 2012

Darf man das?

Günther Grass ist ja durch sein vor gut einer Woche veröffentlichtes Gedicht ganz schön unter Beschuss geraten.

Die Frage, inwieweit ein Deutscher mit "NS-Vergangenheit" rund 60 Jahre nach dieser "Vergangenheit" das Recht besitzt, Israel zu kritisieren bleibt nach wie vor ungeklärt - genauer gesagt: Diese Frage muß jeder für sich alleine beantworten.

Eines ist sicher: Die Frage, die das Gedicht aufwirft ist eine WICHTIGE Frage, die FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT VON BEDEUTUNG ist - denn es ist eine Frage, die emotionalisiert und die verschiedenen Lager teilt. (Viele meinen sogar, die Veröffentlichung des Gedichtes sei so etwas wie ein "Miststand".)

Ich finde: Günther Grass hat damit eine öffentliche Debatte angestoßen, die zu führen längst überfällig war und die zu führen sich (ganz offensichtlich) lohnt. Er hat "einen Nerv der Zeit getroffen." - Insofern: "Good job Günther!" ;)